Die Simulation realer Testszenarien, in denen nicht nur Abläufe und Aktionen eines einzelnen Fahrzeugs abgebildet werden, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, die Umgebung und die gegenseitigen Reaktionen und damit eine Vielzahl unmittelbarer Einflüsse auf das Testfahrzeug, ist notwendig, um das vollständige Testen von Funktionen und Steuergeräten auf dem Weg zum autonomen Fahren sicherzustellen. Ab sofort kann die Simulation des Verkehrs mit den Simulationslösungen der CarMaker-Produktfamilie um eine Schnittstelle zur Verkehrssimulationssoftware PTV Vissim ergänzt werden. Die so geschaffene erweiterte Simulationsumgebung verbindet das realistische Gesamtfahrzeugverhalten, die vielfältigen Möglichkeiten der Modellintegration und Sensormodellierung von CarMaker mit dem Verkehrsverhaltensmodell von PTV Vissim und die darin enthaltene Steuerung von Lichtsignalanlagen und Fußgängern.
Das Interface erlaubt eine Co-Simulation beider Programme, welche die Möglichkeiten der Kernanwendungsbereiche vereint: Virtuelle Teststrecken mit Fahrspur-, Linien- und Straßenhöhenprofil können mit dem Scenario Editor in CarMaker erstellt und mithilfe eines Konverters in das Dateiformat für PTV Vissim konvertiert werden. Die Konfiguration des Verkehrsverhaltens und der Lichtsignalanlagen erfolgt anschließend in PTV Vissim. Die Positionen der Verkehrsobjekte (inkl. Fahrradfahrern und Fußgängern) werden in CarMaker übertragen, sodass der virtuelle Prototyp in ständiger Wechselwirkung mit den dargestellten Verkehrsobjekten in komplexen Verkehrsszenarien agieren kann. Diese Co-Simulation dient Forschungs- und Entwicklerteams als Informationsgrundlage für künftige Anpassungen am Fahrzeug.
Gerade die Möglichkeit des stochastischen Verkehrs ist besonders geeignet, um Fahrerassistenz- und hochautomatisierte Fahrfunktionen im virtuellen Fahrversuch eingehend bis zur Freigabe zu prüfen. „Die komplexen Szenarien können mithilfe der vielfältigen Möglichkeiten beider Programme individuell parametriert und reproduzierbar simuliert werden“, erklärt Alexander Frings, Product Manager Engineering Services bei IPG Automotive. Darüber hinaus können Variationen der Verkehrsbelastung erzeugt werden, etwa um Untersuchungen der Realfahrtemissionen vorzunehmen – ein typischer Anwendungsfall in der Entwicklung von Antriebsstrangkomponenten. Die offene Integrationsplattform CarMaker erlaubt zudem die Testautomatisierung und die Steuerung beider Programme und damit auch die automatisierte Variation von Parametern in PTV Vissim.
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